Fortgeschrittene Herzinsuffizienz und VAD (Ventricular Assist Device) - Ambulanz

Wenn das Herz nicht mehr richtig arbeitet und nicht mehr in der Lage ist andere Organe (z.B. Leber, Niere etc.) mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen, spricht man von einer Herzinsuffizienz.

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Dr. med. Susanne Doll
Leitende Oberärztin der Herzinsuffizienztherapie
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Dr. med. Basil Al-Hariri
Stellvertreter Leiter Oberarzt Herzinsuffizienztherapie
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Rainer Bach
Leitender VAD-Koordinator, HF-Nurse
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Lorenz Trendl
VAD-Koordinator, HF-Nurse
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Jendrik Borgstädt
VAD-Koordinator, HF-Nurse

Die Herzinsuffizienz ist ein Syndrom mit hoher Morbidität und Mortalität. Die Leitlinien der europäischen (ESC) und der deutschen Gesellschaften der Kardiologen (DGK) stellt den aktuellen Standard der Empfehlung zur Diagnostik und Therapie der akuten und chronischen Herzinsuffienz dar und berücksichtigt die Weiterentwicklungen der medikamentösen Therapie (nach z.B. Studienlage). Angelehnt an diesen Empfehlungen werden alle Stadien der Herzinsuffizienz therapiert.

Herzinsuffizienz betrifft ca. 20% der älteren Bevölkerung über 75 Jahre mit steigender Tendenz. Die Mortalität ist vergleichbar mit Krebserkrankungen. Die Diagnose Herzinsuffizienz basiert auf dem Vorliegen von klinischen Symptomen (Dyspnoe, periphere Ödeme, Abgeschlagenheit/Schwäche) und dem Nachweis einer kardialen Dysfunktion bzw. struktureller Herzerkrankung.

Sprechstunden

Eine Kontaktaufnahme ist tagsüber über die Ambulanznummer gewährleistet. Außerhalb der regulären Dienstzeiten besteht die Möglichkeit, den Rufdienst zu kontaktieren.

Terminvereinbarung bitte unter Tel.: 05424 / 641-30912.

Wird bei Patienten eine Herzinsuffizienz vermutete wird zunächst eine Basisdiagnostik (EKG, Echo, konventionelles Thorax, Blutentnahme) eingeleitet. Als weiterführende Diagnostik wird NT-pro-BNP (Brain Natriuretic Peptide) zum Ausschluss einer Herzinsuffizienz bestimmt. Die Echokardiographie ist zentral für die Diagnostik und erlaubt eine schnelle Aussage über die systolische und diastolische Herzfunktion, Klappenfunktion und Myokardstruktur etc..

Kardio- MRT, CT-Cor, Rechtsherzkatheter, Linksherzkatheteruntersuchung und Herzmuskelbiopsie werden nach Bedarf eingesetzt.

Ursache einer Herzinsuffizienz können eine koronare Herzerkrankung, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern, Kammertachykardien), angeborene Herzschwäche und Herzfehler, Dilatative Cardiomyopathie (DCM), genetische Erkrankungen, Kardiale- Speicherkrankungen (z.B. Morbus Fabry, Amyloidose), Mokarditis und Herzmuskelerkrankungen (Hypertrophe Cardiomyopathie mit und ohne Obstruktion) sein.

Wie kann eine Herzinsuffizienz verlaufen:

Mit jeder Dekompensation und jedem neuen Krankenhausaufenthalt kommt es zu einer klinischen Verschlechterung bis letztendlich ein terminaler Zustand erreicht wird. Um rechtzeitig eine klinische Verschlechterung zu erkennen wurde nach dem Beschluss des G-BA (2021) eine strukturierte Versorgung für Herzinsuffizienzpatienten entwickelt, mit dem Ziel (Re-)Hospitalisierungen zu reduzieren, die Mortalität zu senken und die Lebensqualität dieser schwerkranken Patienten zu verbessern. Die Telemedizinische Anbindung mit lückenloser Betreuung der Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz soll somit die Versorgung unterstützen.

Unser Behandlungsspektrum:

Herzinsuffiziente Patienten

im fortgeschrittenem Stadium, werden in unserem interdisziplinären Team behandelt. Akute Situationen oder auch bei deutlicher Verschlechterung des Gesundheitszustandes sind wir der Ansprechpartner. Eine sofortige stationäre Aufnahme ist in diesen Situationen immer möglich. Zur Stabilisierung können im Notfall passagere Unterstützungssysteme (z.B. IMPELLA) eingesetzt.

Herztransplantierte Patienten

werden in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Hamburg (UKE) behandelt und vollständig von uns versorgt.

Unser interdisziplinäres Herzinsuffizienzteam

trifft sich jeden Mittwoch um 15:00 Uhr und  setzt sich aus folgenden Fachabteilungen zusammen: Kardiologie, Herzchirurgie, Intensivmedizin, Anästhesie, Pflege, Physiotherapie und Psychologie. Hier werden u.a. neue Patienten vorgestellt mit der Frage nach weiteren Therapieoptionen.

Psychologische Betreuung

Eine psychologische Betreuung unserer schwer kranken Patienten ist essenziel. Gespräche können täglich geführt werden.

Diagnostische Verfahren

MRT-COR, MRT, CT, CT-COR, ECHO, TEE, konventionelles Röntgen , Herzkatheter, Rechtsherzkatheter, ggf. Myokardbiopsie

LVAD Patienten (Patienten mit einem Herzunterstützungssystem)

werden in regelmäßigen Abständen in unserer Ambulanz gesehen. Bei einer akuten Verschlechterung besteht rund um die Uhr die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit einem VAD Koordinator über die Notfallnummer.
LVAD ( Left Ventricular Assist Device)

Telemonitoring-/Telemedizin

Patienten, die die Kriterien des G-BA für ein telemedizinisches Monitoring erfüllen, können auf Wunsch angebunden werden. In diesem Fall übernehmen wir werktags, als telemedizinisches Zentrum (TMZ), das Monitoring der Vitalparameter.

Als therapeutische Optionen stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung
  1. Medikamentöse Herzinsuffizienztherapie nach den aktuellsten Leitlinien. Device Therapie (ICD, CRT). Interventionelle Klappentherapie (z.B. MitraClip, TriClip). Herzchirurgische Eingriffe (z.B. Bypass,-Klappenchirurgie) und Rhythmustherapie (z.B. Vorhofflimmerablation, Ablation von Kammertachykardien).
  2. Implantation von passageren Unterstützungsystemen (Impella)
  3. Implantation einer Impella und einer extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMELLA)
  4. ECMO
  5. LVAD ( HeartMate III) für eine langfristige Therapie
  6. Herztransplantation ( HTX ) in Kooperation mit der
    Universitätsklinik Hamburg ( UKE)
    Martinistraße 52
    20251 Hamburg

Professor Dr. Med. H. Reichenspurner, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie
PD Dr Barten, Leiter des Transplantationsprogramms
Frau Oelschner, Leitende HTX Koordinatorin

Therapieziele der mechanischen Kreislaufunterstützungssysteme (LVAD, IMPELLA):

Da die Anzahl der Spenderherzen in Deutschland nicht ausreicht um betroffene Patienten mit einer Herzinsuffizienz im Endstadium mit einer Herztransplantation zu behandeln werden immer mehr mechanische Herz-Unterstützungssysteme vor allem für die linke Herzkammer (LVAD, Kunstherz)) eingesetzt. Mit Hilfe dieser Systeme ist ein Überleben gesichert und  eine gute Lebensqualität wieder ermöglicht.

Folgende Ziele werden verfolgt:

  • BTR- Bridge to Recovery – Überbrückung bis zur Erholung des Herzens
  • BTT- Bridge to Transplantation- Überbrückung bis zu einer Herztransplantation
  • DT- Bridge to Destination- Lebenslange Therapie (Vor allem bei Patienten, die nicht transplantiert werden können)
Nachsorge

Entscheidend für den  Erfolg der oben genannten Therapien insbesondere der LVAD-Versorgung  und der Herztransplantation ist eine ausführliche und rechtzeige  Evaluierung mit weiterführenden Untersuchungen anderer Organe notwendig. Vor und nach der Operation ist eine regelmäßige Versorgung und Kontrolle in unserer Ambulanz möglich.

"Ich habe mich bei beiden Aufenthalten in der Schüchtermann-Klinik sehr gut aufgehoben gefühlt. Alle Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung waren prima organisiert."

- Anna-Maria T., Patientin der Herzchirurgie

"Auf der Intensivstation und später auf Station 9 fühlte ich mich durch sehr nettes und einfühlsames Pflegepersonal gut aufgehoben."

- Thomas L., Patient der Herzchirurgie

"Die Ärzte und das Pflegepersonal sind sehr freundlich und nehmen sich für den Patienten viel Zeit."

- Rosa S., Patientin der Herzchirurgie

"Ich hatte keine Angst, fühlte mich sicher und in Ihrem Haus sehr gut aufgehoben."

- Jens H., Patient der Herzchirurgie

"Das gesamte Personal ist spitze. Die Schwestern und die Pfleger auf meiner Station 10 bekommen von mir die Note 1+."

- Barbara R., Patientin der Herzchirurgie