Ozaki-Operation

Bei der Ozaki-OP handelt es sich um ein Operations-Verfahren nach Professor Shigeyuki Ozaki aus Tokio. Statt einer mechanischen oder biologischen Prothese wird dabei die geschädigte Herzklappe, zum Beispiel bei einer Aortenklappenstenose, aus Teilen des eigenen Herzbeutels neu modelliert. Die Methode stellt eine spannende Alternative für viele Patienten dar und wird auch in der Schüchtermann-Klinik in Deutschland durchgeführt. Alle Fragen rund um die Operation, wie den Erfahrungen sowie der Haltbarkeit der Herzklappen aus eigenem Gewebe beantwortet Ihnen die Schüchtermann-Klinik.

Was ist eine Aortenklappenstenose?

Bei Erkrankungen der Aortenklappe stellt die Ozaki-OP ein alternatives Operationsverfahren dar. Die Aortenklappe ist ein Ventil, das sich zwischen der linken Herzkammer und der aufsteigenden Hauptschlagader, der sogenannten Aorta, befindet. Die Klappe besteht aus einem Ring und drei Taschen und verhindert den Rückfluss des Blutes aus der Hauptschlagader ins Herz. Eine Stenose beschreibt die Verengung der Aortenklappe. Ist die Aortenklappe geschädigt, kann das langfristig schwere Folgen mit sich ziehen.  Je nach Schwere der Erkrankung kann daher eine neue Herzklappe notwendig sein.

Dabei gibt es unterschiedliche Methoden der Umsetzung. So kann die Aortenklappe biologisch aus tierischem Gewebe oder mit einer mechanischen Herzklappe ersetzt werden. Insbesondere bei jungen Menschen besteht die Möglichkeit der sogenannten Ross-OP. Hier wird die erkrankte Klappe durch die eigene Lungenschlagaderklappe ersetzt. Eine weitere Option ist die Ozaki-OP. Dabei handelt es sich um eine vollständige Klappen-Konstruktion der Herzklappe aus körpereigenem Gewebe. Welche Methode infrage kommt, hängt von den jeweiligen Patienten und den individuellen Umständen, wie dem Krankheitsbild, den Lebensumständen sowie Begleiterkrankungen, ab.

Wann kommt die Ozaki-OP zum Einsatz?

Mit der Ozaki-Operation lassen sich nahezu alle Erkrankungen der Aortenklappe behandeln. Auch in Kombination mit einer erweiterten Hauptschlagader ist die OP teilweise möglich. Die Aortenklappenstenose gehört zu den häufigsten Erkrankungen dieser Herzklappe. Unbehandelt kann sie innerhalb weniger Jahre zu einer schweren Herzschwäche führen. Ein frühzeitiger Austausch der Klappe kann das Herz hingegen vor schweren Schäden bewahren.

Der klassische Aortenklappenersatz wird entweder mechanisch aus Titan gefertigt oder biologisch, meist von Rindern oder Schweinen, entnommen. Die Ozaki-Operation, wie auch die Ross-OP, stellt eine interessante Alternative zum konventionellen Klappenersatz dar. Insbesondere für aktive Patienten, die blutverdünnende Medikamente, also eine Antikoagulation, ablehnen ist dies eine attraktive Möglichkeit. Dabei soll die moderne Ozaki-OP die etablierte Ross-OP keinesfalls ersetzen, sondern lediglich eine weitere Option bieten.

Wie verläuft die Ozaki-OP?

Bei dieser Vorgehensweise werden die erkrankten Taschen der Aortenklappe durch individuell passende Taschen aus körpereigenem Gewebe, dem sogenannten Perikard, ersetzt. Mit dieser Methode wird das Ziel verfolgt, so wenig Fremdmaterial wie möglich in den Organismus zu implantieren. Dafür wird ein ausreichend großes, doch verzichtbares Stück des Herzbeutels entnommen und mit Glutaraldehyd behandelt. Somit wird das Gewebe stabilisiert, ähnlich wie es bei der Gerbung für die Lederbearbeitung der Fall ist.

Für die Operation am offenen Herzen werden die Patienten an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und der Herzstillstand herbeigeführt. Anschließend werden die Aortenklappentaschen entfernt und mit einem Messgerät vermessen. Dieses wurde von Professor Ozaki speziell für die Operation entwickelt. Anschließend werden mithilfe von Schablonen die drei Taschen der Aortenklappe aus dem vorbereiteten Perikard ausgeschnitten. Somit wird die neue Aortenklappe während der Ozaki-Operation maßgeschneidert. Zuletzt werden die neuen Taschen mit einer Naht am natürlichen Klappenring angenäht.

Mit der Ozaki-OP lassen sich nahezu alle Erkrankungen der Aortenklappe behandeln.

Welche Vorteile hat die Ozaki-OP?

Die Vorgehensweise der Ozaki-Operation hat den großen Vorteil, dass ein Klappenersatz kreiert wird, welcher der natürlichen Herzklappe äußerst nahekommt. Da das körpereigene Gewebe verwendet wird, wird die Abwehrreaktion des Immunsystems nicht provoziert. Weiterhin ist keine Antikoagulation (Einnahme von Blutverdünnern) notwendig. Letzteres stellt für viele Patienten einen besonders großen Pluspunkt dar.

Ein weiterer Vorteil ist der Erhalt des natürlichen Herzklappenrings. Dies ist bei einer mechanischen oder biologischen Prothese zum Beispiel nicht der Fall. Aufgrund der funktionellen Eigenschaft des natürlichen Herzklappenrings bleibt die natürliche Strömungsmechanik des Blutes weitestgehend erhalten. Dadurch wird das Risiko von Kalkablagerungen und Fibrosebildung möglichweise verringert. Hierdurch könnte die Langzeithaltbarkeit der Ozaki-Klappe positiv beeinflusst werden.

Mit der konstruierten Herzklappe haben Patienten ähnlich zur natürlichen Herzklappe einen annähernd laminaren Blutfluss, exzellente Hämodynamik, niedrige Thrombogenität und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen. All diese Faktoren bestimmen das Langzeit-Outcome der Operation, weshalb die Ozaki-OP ein vielversprechendes Verfahren darstellt.

Wie steht es um die Haltbarkeit von Herzklappen aus eigenem Gewebe?

Derzeit fehlen entsprechende Langzeitergebnisse, allerdings zeigen die 10-Jahres Daten, die Professor Ozaki veröffentlichte, sehr gute Ergebnisse im Bezug auf die Re-Operationsrate. Auch echokardiographische Verläufe zeigen stabile niedrige Gradienten an der Aortenklappe und eine geringe Insuffizienzzunahme über die Zeit. Weiterhin ist das Risiko für eine Endokarditis gering. Unsere eigenen Erfahrungen mit der Ozaki-Op zeigen vergleichbare Ergebnisse. Somit stellt die Ozaki-Operation eine moderne Alternative der Aortenklappenchirurgie dar.

Die Ozaki-OP in der Schüchtermann-Klinik

Die Schüchtermann-Klinik gehört zu den größten Herzzentren in Deutschland. Aufgrund der langjährigen und vielseitigen Erfahrungen sind unsere Patienten hier in besten Händen. Uns liegt es am Herzen, dass unsere Patienten ihre Lebensqualität zurückgewinnen und sich in unserer Klinik wohlfühlen. Ob es um eine Herzrhythmusstörung, eine Herzinsuffizienz oder einen Herzinfarkt geht, jedes Krankheitsbild ist individuell, weshalb Sie in unserer Klinik eine individuelle Betreuung und Beratung erhalten. Da sich die Herzchirurgie, Kardiologie, das Herzkatheterlabor sowie die Rehabilitation unter einem Dach befinden, profitieren Sie von einem breiten Leistungsspektrum und der engen Zusammenarbeit unserer Fachkräfte.

Ansprechpartner:

Dr. med. M. Billion
Ltd. Oberarzt Herzchirurgie
mbillion@schuechtermann-klinik.de
Tel.: 05424-641 650

 

"Ich habe mich bei beiden Aufenthalten in der Schüchtermann-Klinik sehr gut aufgehoben gefühlt. Alle Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung waren prima organisiert."

- Anna-Maria T., Patientin der Herzchirurgie

"Auf der Intensivstation und später auf Station 9 fühlte ich mich durch sehr nettes und einfühlsames Pflegepersonal gut aufgehoben."

- Thomas L., Patient der Herzchirurgie

"Die Ärzte und das Pflegepersonal sind sehr freundlich und nehmen sich für den Patienten viel Zeit."

- Rosa S., Patientin der Herzchirurgie

"Ich hatte keine Angst, fühlte mich sicher und in Ihrem Haus sehr gut aufgehoben."

- Jens H., Patient der Herzchirurgie

"Das gesamte Personal ist spitze. Die Schwestern und die Pfleger auf meiner Station 10 bekommen von mir die Note 1+."

- Barbara R., Patientin der Herzchirurgie