Kardiologischer Check-up: Bedeutung von regelmäßigen Herzuntersuchungen

Herzerkrankungen entwickeln sich oft schleichend. In vielen Fällen bleiben sie lange Zeit unbemerkt, weil sie sich nicht in für die Betroffenen spürbaren Symptomen äußern. Regelmäßige kardiologische Check-ups helfen, Unregelmäßigkeiten zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln, bevor es zu schweren Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt.

Aber auch für Patienten, bei denen bereits eine Herzerkrankung diagnostiziert wurde, sind regelmäßige Untersuchungen unerlässlich. Denn sie helfen, den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen. Auf diese Weise können die entsprechenden Behandlungspläne flexibel angepasst werden. Doch wie laufen diese Herzuntersuchungen ab und wie oft sollte man sich untersuchen lassen? Das erfahren Sie von Ihren Experten der Schüchtermann-Klinik.

Wie läuft der kardiologische Check-up ab?

Ein kardiologischer Check-up umfasst eine Reihe verschiedener Untersuchungen, die dazu beitragen, die Herzgesundheit umfassend zu beurteilen und mögliche Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Derzeit kann die Herzuntersuchung individuell und auf freiwilliger Basis durchgeführt werden und beinhaltet typischerweise folgende Schritte:

Der erste Schritt ist die Anamnese und die körperliche Untersuchung. Im Patientengespräch werden Ihre Krankengeschichte und Ihre aktuellen Beschwerden, Ihre Lebensgewohnheiten sowie mögliche Risikofaktoren erfasst. Bei der anschließenden Untersuchung misst der Arzt Blutdruck und Puls und erfasst Ihr Gewicht und Ihre Körpergröße. Außerdem werden Herz und Lunge abgehört, um eventuelle Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

Als nächstes steht das Elektrokardiogramm (EKG) an, das die elektrische Aktivität des Herzens misst und auf Herzrhythmusstörungen, frühere Herzinfarkte sowie andere Anomalien hinweisen kann. Das Standard-EKG erfolgt im Ruhezustand, in entspannter Position. Daneben gibt es noch das Belastungs-EKG (Ergometrie), das unter körperlicher Anstrengung – auf einem Laufband oder Fahrradergometer – durchgeführt wird. Während das Ruhe-EKG ermöglicht, Herzrhythmusstörungen und andere elektrische Anomalien zu erkennen, hilft das Belastungs-EKG dabei, die Herzfunktion unter Stressbedingungen zu beurteilen.

Ein weiterer Bestandteil der kardiologischen Untersuchung ist das Echokardiogramm (Herzultraschall). Das Ultraschallgerät liefert detaillierte Bilder des Herzens, sodass die Herzstruktur, die Herzklappen und die Pumpfunktion genau beurteilt werden können. So kann der Arzt durch Krankheit erworbene Veränderungen oder angeborene Herzfehler erkennen. Zum Check-up gehören in der Regel auch Bluttests. Die Blutuntersuchungen dienen dazu, wichtige Risikomarker wie die Cholesterinwerte oder den Blutzucker zu analysieren. Je nach Ergebnis der ersten Untersuchungen können weitere Tests sinnvoll sein. Welche weiteren Untersuchungen wir in der Schüchtermann-Klinik im Rahmen des kardiologischen Check-ups anbieten, erfahren Sie hier.

Wie oft sollten Sie den kardiologischen Check-up durchführen lassen?

Regelmäßige Herzuntersuchungen helfen nicht nur bei der Diagnose von Herzerkrankungen, sondern tragen auch dazu bei, frühzeitig vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. So kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen langfristig gesenkt werden. Doch wie oft sollte man sich untersuchen lassen? Um es gleich vorwegzusagen: Wie oft Sie einen kardiologischen Check-up durchführen lassen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann daher nicht pauschal beantwortet werden.

Für gesunde Erwachsene ab 40 Jahren ohne bekannte Herz-Kreislauf-Erkrankung und ohne wesentliche Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Rauchen oder familiäre Vorbelastung ist meist ein Herz-Kreislauf-Check alle drei bis fünf Jahre sinnvoll. Bei Erwachsenen, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, wird ein kürzerer Turnus empfohlen, etwa alle ein bis zwei Jahre. Auch Personen, bei denen bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert wurde, sollten sich in kürzeren Abständen – in der Regel jährlich oder nach ärztlicher Empfehlung – einer Herzuntersuchung unterziehen.

Da das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit dem Alter zunimmt, empfehlen wir auch Personen ab 50 Jahren, etwa alle ein bis zwei Jahre einen Check-up durchführen zu lassen. Dies gilt auch, wenn keine weiteren Risikofaktoren oder auffälligen Symptome vorliegen. Und ganz wichtig: Bei akuten Beschwerden wie Brustschmerzen, Herzrasen, Atemnot oder Schwindel sollte das Herz unabhängig vom Alter sofort untersucht werden. Wenn Sie noch Fragen rund um das Thema Herzuntersuchungen haben oder gleich einen Termin für einen Check-up vereinbaren möchten, melden Sie sich gern bei uns!