Aufhören lohnt sich! Wie Rauchen das Herz-Kreislauf-System beeinflusst
Es ist kein Geheimnis: Rauchen ist schädlich und kann sich sowohl kurz- als auch langfristig negativ auf unsere Gesundheit auswirken. So schädigt Tabakrauch die Atemwege und kann zu chronischem Husten, Atembeschwerden und Krankheiten wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) führen. Außerdem lässt Rauchen die Haut schneller altern, beeinträchtigt die Zahngesundheit und erhöht das Risiko für Infektionskrankheiten und verschiedene Krebsarten.
Auch unser Herz-Kreislauf-System wird durch das Rauchen stark in Mitleidenschaft gezogen. Rauchen erhöht unter anderem das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose. Wie genau sich Rauchen auf unser Herz-Kreislauf-System auswirkt und warum es sich in jedem Alter lohnt, mit dem Rauchen aufzuhören, erfahren Sie in diesem Beitrag der Schüchtermann-Klinik.
So wirkt sich Rauchen auf die Herzgesundheit aus
Wenn wir rauchen, gelangen Nikotin und andere Schadstoffe aus dem Tabakrauch in unseren Blutkreislauf. Diese Stoffe stimulieren die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, die unsere Blutgefäße verengen und den Blutdruck erhöhen. Gleichzeitig reagiert unser Herz auf diese Stresshormone mit einer Erhöhung der Herzfrequenz. So versucht der Körper, trotz verengter Gefäße genügend Blut durch den Körper zu pumpen. Diese Kombination aus verengten Blutgefäßen, erhöhtem Blutdruck und beschleunigtem Herzschlag belastet unser Herz-Kreislauf-System.
Gleichzeitig begünstigt Rauchen die Bildung von Ablagerungen in den Arterien, die zu Arteriosklerose (Arterienverkalkung) führen können. Diese Ablagerungen verengen die Blutgefäße zusätzlich, behindern den Blutfluss und erhöhen den Blutdruck. Langfristig kann dies zu einer koronaren Herzkrankheit führen, bei der sich die Herzkranzgefäße verengen und das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Bei Rauchern ist im Vergleich zu Nichtrauchern das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, etwa doppelt so hoch. Auch das Schlaganfallrisiko steigt deutlich. Diese negativen Folgen können bereits bei einer Zigarette pro Tag auftreten.
Positive Auswirkungen durch Rauchstopp
Mit dem Rauchen aufzuhören ist so ziemlich die wirksamste Maßnahme, um die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu verbessern und das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Schon wenige Tage nach dem Rauchstopp beginnt sich der Blutdruck zu normalisieren. Das Herz-Kreislauf-System wird allmählich entlastet und die Durchblutung verbessert sich in den folgenden Wochen und Monaten kontinuierlich. Bereits in den ersten paar Monaten nach dem Rauchstopp zeigt sich, dass das Herz-Kreislauf-System deutlich besser funktioniert.
Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sinkt schon wenige Jahre nach dem Aufhören signifikant – das gilt auch für starke Ex-Raucher. Zudem reduziert sich das Risiko von Arteriosklerose, was zu einer verbesserten Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Herzens führt. Schon nach etwa zwei Jahren sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Ex-Rauchern fast auf das Niveau von Nichtrauchern. Mit dem Rauchen aufzuhören lohnt sich in jedem Alter!
Natürlich ist das oft leichter gesagt als getan. Doch mit einer klaren Strategie und der nötigen Unterstützung können Sie diese Herausforderung meistern! Interaktive Unterstützung und Motivation bieten zum Beispiel Online-Plattformen und Apps. Viele Krankenkassen bezuschussen zudem Kurse zur Raucherentwöhnung. Und das „rauchfrei Ausstiegsprogramm“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) begleitet Raucher 21 Tage lang mit Informationen und Tipps, wie sie mit dem Rauchen aufhören können.