Frühsymptome bei Herzschwäche – auf welche Signale sollten Risikopersonen (und deren Angehörige) achten?

Frühsymptome bei Herzschwäche – auf welche Signale sollten Risikopersonen (und deren Angehörige) achten?

Bei einer Herzschwäche, in Fachkreisen auch Herzinsuffizienz genannt, lässt die Pumpkraft des Herzens allmählich nach. Frühsymptome werden dabei häufig übersehen, da die Herzerkrankung schleichend beginnt. Daher ist es umso wichtiger, dass Risikopersonen und deren Angehörige die ersten Anzeichen erkennen und nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Schüchtermann-Klinik stellt Ihnen typische Warnzeichen vor.

Was ist eine Herzschwäche? Ursachen und Folgen

Für Risikopersonen ist es besonders wichtig, Frühsymptome ernst zu nehmen, da eine unerkannte Herzinsuffizienz weiter fortschreiten und schwere Folgen haben kann. Da die Leistungsfähigkeit des Herzens nachlässt, werden die Organe, zum Beispiel das Gehirn, die Muskulatur und die Nieren nicht mehr optimal mit Blut versorgt. Somit werden nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe in die Organe transportiert. Dadurch sinkt bei einer voranschreitenden Herzinsuffizienz die Leistungsfähigkeit des gesamten Körpers.

Je nachdem, welche Herzkammer überwiegend betroffen ist, kann man zwischen einer Rechts- und Linksherzinsuffizienz unterscheiden. Im fortgeschrittenen Stadium sind häufig beide Kammern betroffen. In diesem Fall kann von einer globalen Insuffizienz die Rede sein. Dabei kann die Erkrankung verschiedene Ursachen haben. So können häufig auftretende Herzrhythmusstörungen zu einer Herzschwäche führen. Handelt es sich um eine systolische Herzschwäche, also eine verminderte Auswurfleistung, können ein Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung die verminderte Pumpkraft des Herzens verursachen. Eine koronare Herzkrankheit, also die Verengung der Gefäße, kann die systolische Herzschwäche ebenso fördern. Bei einer diastolischen Herzschwäche ist die Füllungsphase durch eine verminderte Dehnbarkeit gestört. Dies wird häufig durch einen hohen Blutdruck oder Gefäßschäden bei Diabetes ausgelöst. Insbesondere Frauen sind häufig von dieser Form der Herzschwäche betroffen.

Häufig werden die ersten Frühsymptome nicht mit einer Herzschwäche in Verbindung gebracht, sondern als vorübergehende Erschöpfung oder Alterserscheinung abgetan. Insbesondere ältere Menschen nehmen die Symptome oftmals nicht ernst. Schreitet die Krankheit unbehandelt fort, kann dies allerdings lebensbedrohliche Folgen haben. In Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf bis zu vier Millionen geschätzt. Im Zweifelsfall raten wir Ihnen, rechtzeitig ein Arzt aufzusuchen. Wird die Herzschwäche nämlich frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt, kann der Krankheitsverlauf gebremst werden. Somit lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen möglichst lange erhalten und die Lebenserwartung verlängern.

Typische Frühsymptome: Atemnot, Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme

Die Herzschwäche beginnt meist schleichend mit unspezifischen Symptomen, daher bleibt sie anfangs häufig unerkannt. Wer zu der Risikogruppe für eine Herzinsuffizienz gehört, sollte demnach besonders Acht geben und bei Auftreten der Frühsymptome einer Herzschwäche einen Arzt aufsuchen.

Atemnot ist ein typisches Symptom, das zu Beginn der Erkrankung auftritt. Aufgrund der sinkenden Leistungsfähigkeit sind Betroffene schneller erschöpft, spüren Atemnot und müssen häufiger Pausen machen. Dies macht sich insbesondere bei Aktivitäten wie Sport, Treppensteigen oder Wandern bemerkbar. Bei einer fortgeschrittenen Herzschwäche sind Betroffene bereits bei einfachen Tätigkeiten schnell außer Atem. Dazu kann zum Beispiel ein Spaziergang oder Arbeiten im Haus gehören. Im Endstadium der Erkrankung ist die Luftnot selbst im Ruhezustand spürbar.

Einordnung in die NYHA-Stadien

Die Einteilung der New Yorker Herzvereinigung „New York Heart Association“ (NYHA) dient der Einordnung des Schweregrades einer Herzschwäche. Dabei wird die Herzschwäche in vier Stadien unterteilt:

  • Stadium 1 – Herzschwäche ohne körperliche Einschränkung: Alltägliche körperliche Belastungen verursachen keine Beschwerden.
  • Stadium 2 – Herzschwäche mit leichter Einschränkung: Es bestehen keine Beschwerden bei Ruhe und geringer Anstrengung. Die Symptome treten bei körperlicher Belastung wie Bergaufgehen oder Treppensteigen auf.
  • Stadium 3 – Herzschwäche mit höhergradiger Einschränkung: Es bestehen keine Beschwerden im Ruhezustand. Bei geringer Belastung wie Spazierengehen sind allerdings Symptome spürbar.
  • Stadium 4 – Herzschwäche mit Beschwerden bei Belastung und Ruhe: Symptome sind bereits im Ruhezustand spürbar. Betroffene sind häufig bettlägerig.

Weitere Symptome

Wassereinlagerungen gehören ebenso zu den typischen Frühsymptomen einer Herzschwäche. Denn bei einer Herzinsuffizienz schafft der Körper es nicht, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Dadurch kommt es zu einem Rückstau in den Venen. Dies hat wiederum zur Folge, dass sich Wasser im Gewebe sammelt und sich Ödeme bilden. Das zeigt sich in Form von Schwellungen, die vor allem in den Füßen und an den Knöcheln auftreten.

Durch die Wassereinlagerungen kommt es außerdem zu einer Gewichtszunahme. Häufig erscheint diese in kurzer Zeit und kann somit ebenfalls auf eine Herzschwäche hindeuten. Insbesondere Risikopatienten sollten diese Frühsymptome berücksichtigen, vor allem, wenn diese in Kombination miteinander auftreten. Neben einem andauernden Schwächegefühl sowie einem beschleunigten Puls und beschleunigtem Atem bei Belastung des Körpers können Schwindelgefühl, Völlegefühl und Appetitlosigkeit, nächtlicher Harndrang sowie kalte Finger, Füße und Beine ein Anzeichen einer Herzinsuffizienz sein. Husten und rasselnde oder brodelnde Atemgeräusche können außerdem Symptome einer Linksherzinsuffizienz sein.