Lautstärke und Herzgesundheit: Wie Lärm das Herz beeinflusst
Sei es der Straßenverkehr, die Baustelle nebenan oder das permanente Röhren eines Laubbläsers – Lärm ist ein ständiger Begleiter in unserem Alltag. Ist die Geräuschkulisse besonders laut oder hält der Lärm über einen längeren Zeitraum hinweg an, kann er uns gehörig auf die Nerven gehen.
Doch Lärm ist nicht nur lästig, sondern kann sich auch in mehrfacher Hinsicht negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Unter anderem verursacht Lärm körperliche Stressreaktionen, die zu Herzschäden führen können. Wie genau Umgebungslärm das Herz beeinflusst und welche Maßnahmen Sie gegen Lärmstress ergreifen können, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Ab wann ist Lärm schädlich?
Wir hören Musik, Hörbücher und Podcasts, führen Gespräche, sehen fern und nutzen Haushaltsgeräte. Im Alltag sind wir ständig von Geräuschen umgeben. Diese Geräusche lassen sich in vielen Fällen nicht vermeiden und sind bis zu einem gewissen Grad auch gesundheitlich unbedenklich. Doch ab wann schadet Lärm der Gesundheit? Grundsätzlich gilt: Je lauter ein Geräusch ist, je länger es anhält und je öfter es auftritt, desto eher kann es schädlich sein.
Überschreitet der Lärmpegel über einen längeren Zeitraum hinweg 85 Dezibel (dB), gilt er als gesundheitsschädlich. Das entspricht in etwa der Lautstärke eines Rasenmähers. Ab ca. 120 dB wird der Schalldruck so hoch, dass er Schmerzen verursachen kann. Diese Lautstärke wird beispielsweise beim Start eines Flugzeugs erreicht. Diese Überlastungen des Gehörs können zu Hörschäden wie Tinnitus, Hörsturz oder Schwerhörigkeit führen. In bestimmten Situationen können bereits deutlich geringere Dauerschallpegel ab 55 dB – das entspricht in etwa einer normalen Gesprächslautstärke – Stress auslösen und langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Auswirkungen von Lärm auf die Herzgesundheit
Studien zeigen, dass anhaltender Lärm mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten verbunden ist. Denn Lärm führt zu einer Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Kortison, wodurch sich der Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen. Der durch den Lärm verursachte Stress kann Entzündungen und Schäden in den Blutgefäßen hervorrufen und damit unserem Herzen schaden. Bei Menschen, die über mehrere Jahre hinweg Lärm ausgesetzt sind, steigt daher das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und koronare Herzkrankheit.
In der Nacht reagiert der Körper besonders empfindlich auf Lärm. Neben einem Anstieg der Stresshormone und des Blutdrucks kann bereits eine einzige durch Lärm gestörte Nacht zu einer Fehlfunktion der Gefäße führen. Hinzu kommt, dass Schlafstörungen generell mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen verbunden sind.
So schützen Sie sich und Ihr Herz vor Lärm
Lärm kann der Gesundheit langfristig schaden. Daher sind Maßnahmen zur Minimierung der Lärmbelästigung und zum Schutz der Herzgesundheit ratsam, wie:
- Abstand halten: Vermeiden Sie Lärmquellen, wann immer es möglich ist.
- Persönlicher Gehörschutz: Tragen Sie am besten einen Gehörschutz, zum Beispiel Ohrstöpsel oder Kapselgehörschützer, wenn sich die Lärmquellen nicht vermeiden lassen.
- Schallschutzmaßnahmen: Verwenden Sie nach Möglichkeit Schallschutzfenster, um Außenlärm zu dämpfen. Auch Dämmmaterialien an Wänden, Decken und Böden können helfen, die Schallübertragung zu verringern.
- Lärmarme Geräte anschaffen: Achten Sie beim Neukauf von Geräten auf die Angabe des Schallleistungspegels, um ein Gerät mit möglichst niedrigem Pegel zu kaufen.
- Ruhige Phasen und Rückzugsorte schaffen: Planen Sie ruhige Zeiten in Ihrem Tagesablauf ein, in denen Sie bewusst auf laute Aktivitäten verzichten und schaffen Sie ruhige Rückzugsorte, an denen sich Ihr Gehör erholen kann.
- Lärmbewusstsein schaffen: Sensibilisieren Sie Ihre Mitmenschen für die Bedeutung von Ruhe und die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärmbelästigung.
Eine angemessene medizinische Versorgung ist ebenfalls entscheidend, um die negativen Auswirkungen von Lärm auf das Herz so gering wie möglich zu halten. Sprechen Sie uns bei Fragen rund um Ihre Herzgesundheit daher einfach ein – wir sind jederzeit gern für Sie da!
